Dr. Friedrich Elchlepp jun.
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https://cuvillier.de/de/shop/publications/9067-grenzen-fur-produktion-geld-und-kapital
Waren werden in Deutschland überwiegend als Geschenk verteilt
- Die Geschenkwirtschaft ist konfrontativ organisiert
- Die gesellschaftliche Geldsumme übersteigt wesentlich die Summe aller Warenpreise
- Konfrontativer Ausgleich zwischen Geldvolumen und Warenpreissumme
- Automation und gegenwärtige Politik haben gegensätzliche Ziele
- Anmerkungen
- Impressum
Die politisch angestrebte Schließung von möglichst allen Kohle- und Atomkraftwerken verstärkt bei vielen Menschen die Grundangst, ihre Einkommen und Stellungen in der Gesellschaft zu verlieren. Gegenwärtig wird mit der Angst um das eigene Leben sogar die Wirtschaft beinahe stillgelegt. Der Widerstand gegen diese Politik wächst. Aber auch schon im August 2017 hat Günter Keil mit der Überschrift „Der Todfeind der Regierung: Die Physik“ [1] darauf aufmerksam gemacht, dass politisches Handeln und physikalisches Grundwissen nicht zusammen passen. Zur Zeit kann wieder festgestellt werden, dass die Regierung Verhaltensmuster zeigt, die das Funktionieren der Marktwirtschaft in Frage stellen oder sabotieren. Diesem Handeln liegen keine Willkür, sondern einige grundlegende ökonomische Zusammenhänge zugrunde, die nachfolgend angedeutet werden sollen. Ausgangspunkt ist dabei der Zusammenhang zwischen der Marktwirtschaft und der Versorgung der Gesellschaft über die Verteilung von Geldgeschenken. Ohne diese Geschenke (zum Beispiel Subventionen genannt) könnten keine Maßnahmen im Rahmen der Klima-Politik vollzogen werden. Diese Verteilung wird hier Geschenkwirtschaft genannt, um den normalerweise in der Gesellschaft überbewerteten Stellenwert des Marktes und gleichzeitig unterbewerteten Stellenwert der Verteilung von Geschenken korrigieren zu können. Obwohl der Begriff „Geschenkwirtschaft“ nicht gebräuchlich ist, aber einen wirklich stattfindenden Prozess beschreibt, muss er zuerst dargestellt sein. Erst danach werden einige wesentliche Gründe der handelnden Akteure deutlich.
1. Waren werden in Deutschland überwiegend als Geschenk verteilt
Das Geschenk soll zuerst ein einfaches Modell sein. Für den ersten Akt des Schenkens wird grundsätzlich kein Geld benötigt, da der Schenkende keinen Gegenwert vom Beschenkten erhält. Beim individuellen Schenken werden vorhandene Waren persönlich überreicht, vgl. Abbildung 1. Nur der Schenkende allein ist anfangs der Eigentümer des Geschenks.
Eine persönliche Übergabe ist zu aufwändig, wenn administrative Maßnahmen in Form von unterschiedlichen Verteilsystemen für die Geschenke zum Einsatz kommen. Jetzt können die Empfänger zum Beispiel aufgrund von Bescheinigungen oder Bezugskarten ihre Waren ohne Geld in Empfang nehmen. Dasselbe geschieht aber auch, wenn der Empfänger einen bestimmten Geldbetrag geschenkt bekommt und damit anonym einkaufen geht. Auch in diesem Fall werden Waren an hilfsbedürftige Menschen als Geschenk überreicht bzw. verteilt. Die vom Empfänger des Geldes gekauften Waren bleiben immer Geschenke.
Im Gegensatz zum Schenken setzt das Verkaufen bzw. Kaufen von Waren immer zwei Eigentümer voraus. Diese Eigentümer tauschen jeweils etwas Eigenes gegen etwas Fremdes, so dass Verkauf und Kauf im Begriff vom Tausch zusammengefasst sind.
Im Modell gemäß Abbildung 2 stellt sich auf einem Markt der Tausch mit den zwei Akteuren wie folgt dar: Der Verkäufer verkauft seine Ware dem zweiten Tauschpartner, um im Gegenzug eine gleichwertige Ware oder Geldware zu erhalten. Genauso verhält sich der andere Tauschpartner, der Käufer. Er gibt etwas, um etwas Gleichwertiges zu erhalten. Beide tauschen bzw. kaufen und verkaufen. Auch heute noch zeigt der manchmal genutzte Warentausch „per Handschlag“ den direkten Austausch von Waren zwischen ihren Eigentümern. Beim Tausch kann also auf die Gleichwertigkeit der zu tauschenden Waren nicht verzichtet werden, wenn der Tausch „gerecht“ vollzogen werden und kein Verlust oder Gewinn auf einer Seite des Tausches entstehen soll.
Es versteht sich von selbst, dass das Geschenk immer einen Gewinn für den Beschenkten darstellt. Die Quelle dafür ist jedoch nur in der Marktwirtschaft zu finden, denn die Waren sind in der Geschenkwirtschaft ohne Produktion vorhanden. Man kann auch formulieren, dass ein Geschenk für den Beschenkten wie „aus dem Nichts“ entstanden ist. Es wird klar, dass Geschenke nur in der Marktwirtschaft entstehen. Diese Tatsache ist durch das Geld nicht offensichtlich, da Naturalabgaben in Deutschland weitestgehend unüblich sind und überwiegend Geld geschenkt wird. Diese Geldgeschenke heißen Steuer, Profit, Zins, Rente usw. Mit ihnen können dann beliebige Waren als Geschenk in einem Kaufakt anonym ausgewählt werden.
Das Schenken von Geld wird mit dem Tausch auf dem Markt verknüpft bzw. vermischt. Dadurch wird das Geschenk unsichtbar, weil weitere Eigentümer beim Tausch beteiligt sind. Was geschieht also, wenn das Geschenk vom Beschenkten weiter verkauft wird?
In der vereinfachenden Abbildung 3 ist dargestellt, dass die Ware 1 als Geschenk wie eine „aus dem Nichts“ entstandene Ware aufgefasst werden kann und dann weiter verkauft bzw. getauscht wird. Dieses Verteilen des Geschenks in der Form des Verkaufens ist weiter zu untersuchen, da bei einem einzelnen Akt nicht deutlich wird, dass der Verkauf des Geschenkes nur seine weitere Verteilung bewirkt. Daher müssen Anfangs- und Endpunkt der Bewegung des Geschenkes betrachtet werden. Zuerst gibt Station 1 ein Geschenk an Station 2. Trotz des bei Station 2 durchgeführten Warentausches mit Ware 1 gegen Ware 3 bleibt die eingetauschte bzw. gekaufte Ware 3 ein Geschenk. Denn die Station 2 hat durch das Geschenk nach wie vor einen Wert „aus dem Nichts“ erhalten und keinen selbst erzeugten Gegenwert gegeben. Am Ende der Warenkette erscheint das Geschenk als gekaufte Ware, weil Station 3 und Station 4 Waren miteinander getauscht haben. Station 2 hat also keinen Gegenwert an Station 1 geliefert und mit dem anschließenden Verkauf das Geschenk lediglich in die Form der Ware 3 verwandelt. Darum fehlt Ware 2 in der Summe der Kette der gehandelten Waren. Station 1 ist der Verlierer und Station 2 ist der Gewinner in der Warenkette. Die schenkende Station 1 vertritt hier die Menschen mit Abgaben ohne Gegenwert, wie es zum Beispiel bei der Zahlung von Steuern und Abgaben geschieht. Die Station 2 vertritt die Menschen, die Geschenke in Form von Einnahmen erhalten und dafür keinen eigenen Gegenwert geben müssen, wie zum Beispiel bei Steuern, Profiten oder Renten. Die Übertragung des Prinzips in die Wirklichkeit soll mit der Betrachtung der Verteilung der Einkommen für das Jahr 2016 in Deutschland gemäß Abbildung 4 vollzogen werden.
Die Verhältnisse zwischen den Einnahmen mit und ohne Gegenwert macht die Bruttowertschöpfung im Jahr 2016 in Höhe von insgesamt rund 2822 Mrd. Euro deutlich. In diesem Betrag sind die Vorleistungen (Abschreibungen und eingekaufte Produktionsgüter wie Rohstoffe, Material usw.) nicht enthalten, so dass nur die Einnahmen durch den „im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert“ [2] erfasst sind. Die Struktur der Bruttowertschöpfung kann aus den insgesamt erzielten Jahreseinnahmen gemäß Abbildung 3 errechnet werden. [3] Es ergibt sich, dass die für 2016 aufgeführten Nettolöhne und Gehälter (produktiv und unproduktiv) 30,7%, die Unternehmens- und Vermögenseinkommen 26,2% und die Steuer- und Sozialbeiträge 43,1% betragen. Somit kann festgestellt werden, dass die jährliche Wertschöpfung im Bereich von Lohn und Gehalt nur rund 30% des jährlichen neu geschaffenen Wertes in Deutschland wirklich mit dem Gegenwert Arbeitsvermögen in der Marktwirtschaft getauscht, aber rund 70% ohne Gegenwert über Abgaben wie Steuern, Profite, Renten usw. als Geschenk eingenommen und dann über das Geld weiter verteilt wurden.
Die Abbildung 5 zeigt, dass gemessen am Jahreseinkommen die deutsche Wirtschaft nur zu einem relativ kleinen Teil Marktwirtschaft und überwiegend eine Wirtschaft des Schenkens von Waren ist. Ihre weitere überschlägliche Strukturierung und eine Gegenüberstellung zur Anzahl arbeitender und nicht arbeitender Einwohner in Deutschland zeigt Abbildung 6.
Im Jahre 2016 wohnten rund 82 Mio. Einwohner in Deutschland. Davon waren rund 45 Mio. Lohn- und Gehaltsempfänger und 4 Mio. selbständig Tätige. Alle Arbeitenden zu 49 Mio. Einwohner addiert (unabhängig davon, ob sie produktiv oder unproduktiv arbeiten), ergeben rund 60% aller Einwohner. Daraus kann für das Jahr 2016 geschätzt werden, dass rund 40% der nicht arbeitenden Einwohner Deutschlands ca. 70% der Jahreseinnahmen über die Geschenkwirtschaft erhielten.
2. Die Geschenkwirtschaft ist konfrontativ organisiert
Im Bereich der Marktwirtschaft stehen sich immer zwei Individuen konfrontativ als einzelne oder gesellschaftliche Privateigentümer gegenüber, vgl. Abbildung 2. Entweder als Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder als verschiedene Händler. Im Gegensatz dazu wird bei der Geschenkwirtschaft das Eigentum nur von einem einzigen verteilenden Individuum ausgeübt, vgl. Abbildung 1. Auch hier ist das Individuum ein einzelner oder gesellschaftlicher Privateigentümer. Im Jahre 2016 bestimmte er über die jeweilige Verwendung gemäß Abbildung 4 von rund 70% der jährlichen Einnahmen in Deutschland. Dieses Geschenk wurde entweder direkt für die jeweils eigenen Interessen verwendet (vgl. Abbildung 3 Station 2) oder weiter verteilt (vgl. Stationen 3 und 4).
Der Einkommensstruktur gemäß Abbildung 6 ist zu entnehmen, dass außer den zur Marktwirtschaft gehörenden Lohn- und Gehaltseinnahmen weitere drei Bereiche als Geschenkwirtschaft zu unterscheiden sind. Im ersten Bereich mit den Sozialbeiträgen ist bekanntermaßen die Abgabe und Verteilung als „Umlageverfahren“ gestaltet. Die Renten-, Arbeitslosen- und Krankenkassen erhalten ihre Einnahmen als Geldabgaben bzw. -geschenke, die an die Rentner, Arbeitslosen und Kranken verteilt werden, so dass sie Leistungen bezahlen bzw. Waren einkaufen können. Ähnlich verhält es sich mit dem Bereich der Steuereinnahmen des Staates, wobei in die soziale und staatliche Verwendung der Mittel die Politik führend eingebunden ist. Im dritten Bereich, mit den Einnahmen aus Unternehmen und Vermögen, wird die Verteilung der Geldgeschenke privat gesteuert.
Schon der volkstümliche Satz „Beim Geld hört die Freundschaft auf!“ zeigt das Problem der Konfrontation bei der Verteilung in der Geschenkwirtschaft. Es ist festzustellen, dass eine positive oder negative Änderung der eigenen Ansprüche in anderen Bereichen konträre Auswirkungen erzeugt. Im Normalfall wird um die Verteilung der Geldsummen bzw. um die Höhe der jeweils eigenen Einnahmen gestritten. Der Gegner ist immer präsent und ein Sieg über ihn bedeutet, dass der Sieger mehr Geld für sich selbst und oft möglichst mehr erlangt als letztlich notwendig wäre. Auf der anderen Seite erzeugt die Konfrontation bei den Verlierern zumeist die Überzeugung, dass sie benachteiligt oder ausgeschlossen wurden.
Die Verteilungskonfrontation wird mit der Ideologie des Wettbewerbs bzw. der Konkurrenz umschrieben und derjenige mit dem größten Anteil an der Verteilung erscheint als rechtmäßiger Gewinner. Das Vorgehen dabei ist mit dem Lottospiel vergleichbar, bei dem viele etwas schenken bzw. einzahlen, damit es einige Gewinner gibt. Die konfrontative Verteilung der Einkommen ist daher meist persönliches Glück und „Privatsache“. Friedrich Schiller beschrieb Konfrontationen mit den Worten: “Das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären.” [4] Diese Konfrontation wird mit politischen Mitteln ausgestaltet. Aber allein schon die Größe des Bereichs der Unternehmens- und Vermögenseinkommen in Abbildung 4 macht deutlich, wie stark der Einfluss der privaten Einkommen auf die Politik ist.
3. Die gesellschaftliche Geldsumme übersteigt wesentlich die Summe aller Warenpreise
Alle insgesamt hergestellten Waren und Leistungen können mit ihrer Preissumme ausgedrückt werden. Dieser Wert ist in der Bilanz für jeden Betrieb bis hin für die Volkswirtschaft zu finden. Dabei gilt, dass zwischen der Preissumme der insgesamt vorhandenen Waren und der Summe der Kapitalwertangaben gemäß der Bilanzgleichung eine ausgeglichene Bilanz bestehen sollte, vgl. Abbildung 7.
Es ist jedoch zu beobachten, dass insgesamt für Deutschland im Jahre 2016 die Bankbilanz bis zum Wert von rund 8000 Mrd. Euro schwankte [6], obwohl nur ein Produktionswert von rund 5500 Mrd. Euro erwirtschaftet wurde. [7] Die zitierten Wertangaben verraten, dass die Preissumme der Warenwelt und die Preissumme der Welt des Geldes bzw. Kapitals nicht zusammen passen. Für Deutschland ist eine erhebliche Differenz von rund 2500 Mrd. Euro überschießendem Geld bzw. Kapital im Jahr 2016 zu errechnen. Zum Geldumlauf und auch zur Darstellung der Warenwelt ist solch ein überschießender Geldbetrag nicht notwendig, so dass die Quelle dafür in der Geschenkwirtschaft und speziell bei den Banken zu finden ist. Einige wesentliche Triebkräfte für ihr Vorgehen sollen deshalb nachstehend angedeutet sein.
Geld ist immer zusätzlich zu den Waren vorhanden, so dass Geld über seine privat oder gesellschaftlich vorhandenen Mengen fast von selbst funktioniert. So wird Geld einerseits beim Warentausch als Pfand und andererseits in der Geschenkwirtschaft als Anrecht auf Warenlieferungen eingesetzt. Hierbei ist der Kredit eine entscheidende Form der Geldsteuerung. Er entsteht für eine gewisse Zeit allein durch ein Versprechen des Schuldners, einen Gegenwert in Form von Geld oder Ware zeitverzögert zu liefern. Ein Kredit setzt also immer eine eigene Forderung voraus, die ein Partner zu erfüllen hat, vgl. Abbildung 8.
Solange der Kredit bzw. die Forderung des Kreditgebers nicht beglichen ist, ersetzt sein Vertrauen in ein Versprechen bzw. die Moral zur Zahlung zukünftiges Geld. Ein Kredit und damit Schulden sind also nicht körperlich, sondern nur als Information vorhanden. Bei den Banken entsteht so das Problem, dieses immaterielle Geld darzustellen. Hier wurde der Ausweg der Buchung gefunden. Die Schuld wird dort als Zahl in ein Konto eingetragen und so für den Gläubiger die Existenz einer zahlenmäßigen Hoffnung auf Lieferung oder Zahlung durch den Schuldner dokumentiert.
Das Notieren der Schulden in Konten erfolgt bei den Banken, wie es mit Abbildung 9 prinzipiell angedeutet ist. Die Informationen zum ausgezahlten Kredit und damit zur Schuld des Empfängers des Kredites sind auf der linken Seite der Abbildung als Schuld des Bankkunden bei der Bank und auf der rechten Seite als Schuld der Bank beim Kunden angedeutet.
Es ist ersichtlich, dass Kredite als Guthaben unter Aktiva gebucht werden, weil angenommen wird, dass die Schuld wieder eingezahlt wird. Nach Eintreffen der Rückzahlung wird der Kredit beim Gläubiger unter den Aktiva gelöscht (getilgt) und damit auch die Schuld beim Geschäftspartner. Die Hoffnung wurde erfüllt und die Konten sind wieder leer. Diese Situation ist für Banken jedoch eine entsetzliche Situation, denn sie können nun weder durch Gebühren oder Zins Geld verdienen und das Geld nicht in ihrem Sinne steuern. Hier wird die wichtigste Triebkraft der Banken deutlich, die Erzeugung von Guthaben durch Schulden oder anders gesagt – die Kreditwirtschaft.
Im Gegensatz zur Kreditwirtschaft verlangt die Marktwirtschaft mit dem Tausch von Waren keine größeren Geldmengen. Deutlich wird das mit der Überlegung, dass dasselbe Bargeld mehrmals zum Tauschen benutzt wird. Die einfache Formel von Rudolf Hilferding lautet daher, dass „die Quantität der Zirkulationsmittel bestimmt (ist) durch die Preissumme der zirkulierenden Waren und die Durchschnittsgeschwindigkeit des Geldumlaufs.“ [8] Auch elektronisch genutztes Geld macht diese Feststellung nicht ungültig.
Die offensichtlichste Quelle für überschießendes Geld bei den Banken ist mit der Zahlung eines Zinses zu finden. Vereinfacht kann dieses Prinzip an einem Modell mit einer Notenbank gezeigt werden, die als einzige Bank Papiergeld auszahlen darf. Die Übersichtlichkeit wird erhöht, wenn in diesem Modell die Gesellschaft nur als ein einziger Bankkunde zusammengefasst gedacht ist und es gegenüber diesem Bankkunden nur die Notenbank gibt. Außerdem gibt es nur Banknoten und Bargeld für die Gesellschaft, so dass die Buchgeld-Zahlungen unberücksichtigt bleiben können. Jetzt zahlt nur die Notenbank das Geld gegenständlich an den gesellschaftlichen Bankkunden aus. Aus diesem Modell kann folgendes abgeleitet werden: Jeder Kreditnehmer erhält von der Notenbank nicht nur Geld für einen Kredit, sondern er muss neben der Rückzahlung des Kredites auch zusätzliches Geld für den Zins zahlen. Das heißt, er muss mehr Banknoten zurückgeben als er erhalten hat.
Die Abbildung 10 verdeutlicht ein erstes wichtiges Prinzip der Geldvermehrung. Aus dem Modell ist ableitbar, dass der Zins in Banknoten von der Notenbank zusätzlich zur ursprünglichen Summe geliehen werden muss, so dass die von der Bank ausgegebene Geldsumme steigt, um die Zinszahlungen zu ermöglichen. Andererseits müssen vom Kunden immer mehr Banknoten geliehen werden, weil die Schulden steigen. Damit beginnt die insgesamt geliehene Geldsumme durch den immer wieder zusätzlich zu leihenden Zins und Zinseszins immer schneller zu wachsen. Es muss also bei der Notenbank ständig neuer Kredit aufgenommen werden, um die Zinsen zahlen zu können. Das Wachstum der Schulden hat kein mathematisches Ende. Die Notenbank in diesem Modell erzeugt ständig steigende Kredite und damit ein ständig steigendes Geldvolumen.
Ein zweites wichtiges Prinzip ist das sogenannte „Schöpfen“ von Geld „aus dem Nichts“ (Fiat-Geld), vgl. Abbildung 1. Oder anders ausgedrückt, es wird auf einem Bankkonto nur eine Zahl eingetragen, so dass „die Kreditvergabe grundsätzlich ohne vorherige Zuflüsse von Kundeneinlagen und auch unabhängig von zuvor entgegengenommenen Kundeneinlagen stattfinden kann. Die Buchgeldschöpfung ist das Ergebnis eines Buchungsvorgangs: Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, verbucht sie die damit verbundene Gutschrift für den Kunden als dessen Sichteinlage und somit als eine Verbindlichkeit auf der Passivseite ihrer Bilanz. Dies widerlegt einen weitverbreiteten Irrtum, wonach die Bank im Augenblick der Kreditvergabe nur als Intermediär auftritt, also Kredite lediglich mit Mitteln vergeben kann, die sie zuvor als Einlage von anderen Kunden erhalten hat.“ [10] Der Antrieb für dieses Verhalten ist wieder mit dem Zins zu finden, vgl. Abbildung 11. Es gilt, dass hohe Zinsen und Abgaben hohe Einnahmen der Bank ermöglichen.
Mit dem Fiat-Geld wird wieder eine dauernde Abhängigkeit des Schuldners bei der Bank erzeugt, weil eine prinzipielle Unmöglichkeit der Rückzahlung von Schuld plus Zins gemäß Abbildung 10 besteht. Hier ist der Grund der Verschuldung beinahe aller Staaten zu finden. Außerdem besteht permanent die Gefahr, dass mit Eintreten der Zahlungsunfähigkeit die Sicherheiten der Kreditnehmer eingezogen werden und die Bankkunden damit enteignet sind.
4. Konfrontativer Ausgleich zwischen Geldvolumen und Warenpreissumme
Die Verteilung der Einkommen in der Gesellschaft gemäß Abbildung 5 lässt vermuten, dass das Geld zum Kaufen der als Preissumme dargestellten Warensumme dient. Damit entsteht die Frage, welchen Zweck das in Ziffer 3 diskutierte überflüssige Geld in der Geschenkwirtschaft erfüllt. Denn überschüssiges Geld kann keine Waren kaufen. Es bleibt nur die Schlussfolgerung, dass riesige Geldsummen für andere Vorhaben genutzt werden.
Mit dem Wissen um die Formel, dass das große Kapital immer das Kleine schlagen kann, ist ein ständiger Druck der Kapitaleigentümer des überschüssigen Geldes auf die Marktwirtschaft erkennbar und verständlich. Dieser Druck der fast unbezwingbaren Geldmacht führt dazu, dass die Kapitaleigentümer in der Geschenkwirtschaft die ganze Warenwelt beherrschen und letztlich monopolisieren wollen und auch können. Der Zusammenhang zwischen den Hauptakteuren in den beiden Bereichen Marktwirtschaft und Geschenkwirtschaft ist dabei entweder direkt konfrontativ oder über Staat und Politik zusammenführend gestaltet, vgl. Abbildung 12.
So entsteht das Problem, dass das Vorgehen der steuernden Kapitaleigentümer auch von den betroffenen Menschen akzeptiert werden muss. Dabei sind bekanntermaßen zwei Wege möglich, entweder es wird diktatorisch entsprechend der Formel „wer die Macht hat, hat das Recht“ vorgegangen oder es wird demokratisch ausgestaltet, indem die Macht des Geldes über propagandistische Kampagnen und Korruption durchgesetzt wird. Das Ziel ist gleich, es soll das Verhalten von Politik und Staat vorrangig im Interesse der wenigen Eigentümer des überschüssigen Geldes gesteuert werden.
Die Konfrontation zwischen beiden Formen der Wirtschaft gemäß Abbildung 12 macht sich vor allem in Bankrotten oder in Wirtschaftskrisen bemerkbar. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass ein Bankrott ursächlich wenig mit den materiellen Produktionsvorgängen in der Marktwirtschaft zu tun hat. Es ist zwar denkbar, dass ein Betrieb Ausschuss oder unnütze und damit unverkäufliche Waren hergestellt und er keine ausreichend hohe Einnahmen durch den Verkauf erzielt, aber das sind vereinzelte und untypische Herstellungsweisen in einer Marktwirtschaft. Krisen in einer ganzen Wirtschaft entstehen nicht durch die Produktion von Waren. Diese Krisen werden mit und durch mächtige Banken erzeugt, damit über die Steuerung von Produktion und Börsen ihre Finanzen in Form von Krediten bzw. Schulden gesichert und vermehrt werden. Diese Praxis ist nicht neu. So gibt in den USA die Fed (Federal Reserve System) selbst zu, dass in der Zeit der großen weltweiten Depression in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts „seine Geldpolitik die Weltwirtschaftskrise verschuldet hatte. Nobelpreisträger Milton Friedman vertrat in seiner umfangreichsten Studie zusammen mit Anna Schwartz die Ansicht, dass es ohne Federal Reserve auch keine Grosse Depression gegeben hätte. Unter dem früheren wettbewerblichen Geldsystem hätte die Clearingstelle der Privatbanken die Lage schnell entschärft.“ [11] Auch ein fast noch aktuelles Beispiel dieser Praxis ist die Auflösung des Staates DDR und die Anpassung ihrer Wirtschaftsstrukturen. Diese Anpassung wurde institutionell durch die Treuhandanstalt vorgenommen und erfolgte auf dem Gebiet der DDR vor allem durch die Auflösung ihrer Monopole in Form der Kombinate. So wurde eine Wirtschaftskrise im Osten Deutschlandes ausgelöst und viel Kapital mit Insolvenzen getilgt und hohe Schulden angehäuft. Die Krise ist jedoch nicht immer ein willkommenes Mittel und auch nur ein relativ kleiner Moment der Steuerung durch Geld.
Normalerweise regiert das Geld der Banken die Marktwirtschaft kontinuierlich. Daher ist das Geldvolumen gemäß Abbildung 5 oder Abbildung 6 auch ein sicheres Indiz dafür, dass es die Marktwirtschaft insgesamt steuert. Diese Abhängigkeit der Marktwirtschaft wird auch mit der Investitionspolitik verständlich, mit deren Geldmitteln die Produktion aufgrund der Wirkungen von Wissenschaft und Technik ständig anzupassen ist. Diese Geldmittel dienen der laufend notwendigen Vorleistungen für Forschung und Entwicklung und neu zu errichtenden Anlagen. Dadurch entsteht ständig mit Zins belasteter hoher Kreditbedarf. Der Druck durch den Zins, vgl. Abbildung 10, macht nun wieder ein ständiges Wachstum der Erlöse auch im Rahmen der Marktwirtschaft erforderlich und der Weg zum Monopol ist vorgezeichnet. Dabei sind nicht nur die nationalen, sondern auch die internationalen Verflechtungen zu berücksichtigen. Die Abbildung 13 soll daher zeigen, dass über den nationalen Interessen die Aufteilung der Welt in globale Herrschaftsbereiche zur Erhebung von Steuern, Zins oder der Zuteilung von Rohstoffen steht, was zwischen den Eigentümern des Reichtums zuerst banktechnisch und dann kriegerisch auszufechten ist. Dabei gilt die Formel: „Jede Form des Internationalismus dient einer Weltmacht, wohingegen die Formen des Nationalismus die Weltmacht bedroht, wenn der aufstrebende Staat kein Vasall der Weltmacht ist.“ [12] Man könnte auch formulieren, dass der Freihandel vorrangig einer Weltmacht dient und der zwischen einzelnen Staaten eigenständig organisierte Handel als nationale Abwehr zu interpretieren ist.
Für kontinentale und globale Auseinandersetzungen sind gigantischen Geldmengen erforderlich, um entweder den Feind aufkaufen oder im Krieg besiegen zu können. Diese Geldmengen können bei den Banken erzeugt und auch bei der Bevölkerung über Anleihen und Guthaben eingesammelt werden. Schon seit langer Zeit rechtfertigen Ideologie und Moral den Einsatz enorm hoher Geldmengen für Kriege, weil die Kreditgeber davon ausgehen, dass die Kredite sich im Falle des Sieges für die Kreditgeber „bezahlt“ machen. Denn was kriegerisch erobert bzw. den bisherigen Eigentümern weggenommen wurde, hat nun als Kriegsgewinn einen neuen Eigentümer. Der große Vorteil des Krieges ist, dass der Eigentümer sein neues Eigentum nicht kaufen muss. Es fallen nur die Kosten des Krieges an. Sind die Kosten des Krieges niedriger als der Preis für das Gewonnene, so kann der Krieg vom Gewonnenen bezahlt werden und es bleibt ein Profit. Der Krieg hat sich dann für eine Minderheit „gelohnt“.
Neben dem heißen Krieg findet eine andere Form des Krieges statt, es ist die Spekulation. Auch die Spekulation verteilt den Reichtum neu. So stellte der Gründer der Vanguard Group, John Bogle, in einem Interview bei MarketWatch am 1. August 2015 die Ergebnisse der Spekulation wie folgt dar: “Erstaunliche 32 Billionen Dollar an Wertpapieren wechseln jedes Jahr den Eigentümer, ohne dass sich dies positiv auf die Unternehmen auswirkt, meint der Gründer der Vanguard Group, John Bogle. Der Grund dafür ist, dass die Wall Street existiert, so dass die Kredite für die Wirtschaft nur ein kleiner Teil des gesamten Geschäfts sind. Die großen Investmentbanken des Landes könnten wahrscheinlich für weniger als eine Woche arbeiten und den Rest des Jahres ohne wirkliche Auswirkungen auf die Wirtschaft tätig sein. ‚Die Aufgabe der Banken ist die Bereitstellung von Kapital für Unternehmen. Bei Börsengängen und Sekundärangeboten machen wir jährlich 250 Milliarden Dollar’, sagte Bogle gegenüber Time in einem Interview. ‚Wir ermutigen außerdem Anleger, etwa $ 32 Billionen pro Jahr zu handeln. So wie ich es kalkuliere sind 99% von dem was wir in dieser Branche tun nur miteinander handeln und einem Gewinn nur für diese Zwischenhändler. Eine Verschwendung von Ressourcen.’“ [13]
Ein gewisses Endstadium der verschiedenen Formen der Abhängigkeiten zwischen Marktwirtschaft und Geschenkwirtschaft erzeugt der Weg zum allumfassenden Monopol und damit der Weg zur Auslöschung der Marktwirtschaft durch die Geschenkwirtschaft. Dieser Weg kann eine von wenigen Kapitaleignern privat gesteuerte monopolistische Staatsordnung entstehen lassen, in der Geld nur noch dem Verteilen der Waren dient und wirksames Mittel der Disziplinierung ist. Damit wäre der Kredit jedoch dem Sinn nach verschwunden, denn das Monopol hat keine Kreditnehmer mehr außer sich selbst. Jedoch einen Kredit kann man sich selbst nicht geben, vgl. Abbildung 8, also kann ein allumfassendes Monopol als Staat es auch nicht. Außerdem wird der Profit als Einnahmequelle durch die unumschränkte direkte Macht im Staate abgelöst. So gibt es nur noch monopolistische Produktion und Sozialgeldempfänger, was die Marktwirtschaft insgesamt abschafft. Dadurch sind Banken nur noch Verteilungsstellen des alles umfassenden Kapitals einer mächtigen Minderheit. Als Beispiel hierfür kann die Organisation der Wirtschaft in sozialistischen Staaten mit nationalem oder internationalem Anspruch dienen. Die Form der Steuerung des Zusammenlebens der Menschen über das Geld wurde zwar geändert, aber die grundsätzlichen Strukturen des Geldes bleiben erhalten.
Zusammenfassend ergibt sich, dass das für die Warenverteilung überschüssige Geld nur von einer sehr reichen Minderheit als Machtinstrument für Kriege oder aber als Spielgeld zur Verschwendung eingesetzt wird. Die dieser Minderheit dienenden Strukturen sind in den Formen Kirchenstaat, Feudalstaat, Diktatur oder Demokratie seit langen Zeiten stabil. Ein Kampf gegen Sklaverei, Armut und Umweltverschmutzung wird erfolglos bleiben, solange diese bestehenden Strukturen von Produktion und Zusammenleben nur eine andere Form annehmen.
5. Automation und gegenwärtige Politik haben gegensätzliche Ziele
Politisches und staatliches Handeln wird gemäß Ziffer 4 vorrangig durch die Interessen der wenigen Eigentümer des überschüssigen Geldes gesteuert. Stabile politische Verhältnisse sollen deshalb die bestehenden Einnahmequellen und damit die bestehenden Strukturen vor allem in der Geschenkwirtschaft schützen und sichern. Diese Politik wird besonders deutlich, wenn ein Auswechseln (Töten bzw. Sterben) von einzelnen Menschen oder das Umsiedeln von Menschengruppen nicht die Strukturen verändert, sondern die Strukturen so wie sie waren belässt. Einziges Ergebnis ist, dass die Menschen sich gegenseitig in den vorhandenen Strukturen austauschen. Während der Lebenszeit einzelner Menschen ist es sicher entscheidend, wer zu den reichen bzw. zu den armen Menschen gehört, ein Strukturproblem ist dies jedoch nicht. Erobernde Kriege oder das Auslöschen vorhandener Gesellschaften mit ihren Strukturen haben noch nie ein strukturelles Problem des eigenen Zusammenlebens gelöst. Auch die Formel von der „Erschaffung des neuen Menschen“ oder die Erziehung des Menschen zum „richtigen Glauben“ änderte keine Strukturen. Solange die Eigentümer des Geldes regieren, gibt es keine neuen, sondern nur zwischen den Menschen angepasste Machtstrukturen des Geldes. Für diese vielen Anpassungen der Gesellschaft hat Karl Marx im 19. Jahrhundert mit seiner Analyse des Kapitals den entscheidenden Zusammenhang gefunden und wie folgt beschrieben: „Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten.“ [14] Die Erfahrungen im 20.Jahrhundert lassen den Schluss zu, dass die Formel von Marx zutrifft. Mit ihnen ist zu verstehen, dass der Versuch nur die Struktur des Zusammenlebens bzw. die Produktionsverhältnisse ohne Rücksicht auf die bestehenden Produktivkräfte gewaltsam zu verändern, weltweit gescheitert ist. Es kann demzufolge festgestellt werden, dass die Produktionsverhältnisse und damit das Verhalten der Menschen sich nicht beliebig verändern lassen. Der globale Kampf zwischen den Parteien der Arbeiterklasse und ihrer Gegner ist mit weltweit mindestens 100 Millionen Toten zu bilanzieren. [15] Diese Zahl übersteigt wesentlich die Zahl der Toten in den beiden Weltkriegen. Die riesige Zahl der Toten im Klassenkampf beweist, dass eine gewisse Entwicklungsstufe der Produktivkräfte untrennbar mit bestimmten Produktionsverhältnissen verbunden ist. Wirtschafts- und Staatsformen lassen sich nicht beliebig ändern, abschaffen oder verbieten.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem 20. Jahrhundert wird mit revolutionären Vorgängen in Russland deutlich. Sie ist durch zwei mißlungene staatlich organisierte Umwandlungen gekennzeichnet. Für beide wurde der Begriff „Perestroika“ (Umgestaltung) geprägt. Zuerst benutzte der adligen Reformpolitiker Pjotr Arkadjewitsch Stolypin ihn, der von 1906 bis 1911 als Premierminister versuchte, das russische Kaiserreich zu reformieren [16] und das zweite Mal benutzte Gorbatschow den Begriff „Perestroika“. Beide Umgestaltungen bedienten sich der Transparenz (Glasnost), um die Umgestaltung einzuleiten. Weder die erste noch die zweite Perestroika war erfolgreich. So führte in Russland die Politik der Transparenz unter Stolypin zum revolutionären Zusammenbrauch des Zarenreiches und unter Gorbatschow zum friedlichen Zusammenbruch der Sowjetunion. Der Zusammenbruch von Zarenreich und Sowjetunion macht deutlich, wie wirklich grundlegend die auf Gehorsam und Geheimhaltung basierende Unterdrückung von wesentlichen Informationen in der Öffentlichkeit ist. Sobald die Filterung jeder Information durch Kontrolle und Zensur als gesellschaftliches Grundprinzip beim Umgang zwischen Bevölkerung und Staat gelockert wird, ist der Staat gefährdet. Das Prinzip der Intransparenz ist offensichtlich ein entscheidendes Mittel des politischen Handelns zum Schutz und zur Stabilisierung der bestehenden Verhältnisse. Infolgedessen sind immer wieder Propaganda-Kampagnen zu beobachten, um möglichst alle Menschen in Richtung Strukturerhaltung zu beeinflussen. Auch die aktuellen Kampagnen, die einen vom Menschen bewirkten Klimawandel oder eine die Gesundheit gefährdende Pandemie behaupten, sind so zu bewerten. Aber nicht nur bei den aktuellen Kampagnen werden Angst erzeugende Bilder eingesetzt. Angst und Feindbilder sind immer dann zu beobachten, wenn die Menschen nachhaltig beeinflusst und gesteuert werden sollen, um die bestehenden Machtstrukturen zu schützen.
Auch im 21. Jahrhundert bewirken Wissenschaft, Technik und Automation, dass die Kräfte der Produktion einen immer stärkeren Druck zur weltweiten Umgestaltung der Strukturen des Zusammenlebens aufbauen. Erstmals ist jedoch absehbar, dass die Menschen als Lohn- und Gehaltsempfänger in der Produktion überflüssig sein werden. Dadurch wird es zwingend notwendig sein, die automatisch erzeugten Waren ohne Lohn und Gehalt in einer neuen Art der Geschenkwirtschaft zu verteilen. Das bedeutet, dass die bestehenden gesellschaftlichen Strukturen wieder angepasst oder sogar völlig anders gestaltet werden müssen. Mit dem Wissen um den Zusammenhang zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen erklärt sich jedoch auch, dass mit Zensur und Geheimhaltung vor allem Wissenschaft und Produktion so gesteuert werden, dass ihr ständiger Druck auf die bestehenden Strukturen und damit auf die herrschenden Minderheiten beherrschbar bleibt. So ist es nicht erstaunlich, dass Wissenschaft und Technik weltweit kontrolliert und zensiert werden, um das Wachsen der Produktivkraft zu steuern. Technik und Markt werden dabei so beeinflusst, dass der Druck von Wissenschaft und Technik auf die Produktion möglichst keine Veränderung der bestehenden Macht- und Eigentumsverhältnisse bewirkt. Jetzt ist zu verstehen, warum mit enormen Subventionen die politisch verordneten aber ineffektiven Windmühlen und Sonnenpaneele durchgesetzt werden, obwohl die Stromversorgung von Industrie und Infrastruktur dadurch nachhaltig geschädigt wird. Auch die auf dem Verbrennungsmotor beruhende Infrastruktur wird angegriffen und soll nachhaltig geschädigt werden. Diese die Marktwirtschaft schädigenden Programme werden verständlich, wenn die Entwicklung der Produktivkräfte als Gefahr für die gegenwärtig bestehende Geschenkwirtschaft beurteilt wird. Die Gefahr soll gebannt werden, indem Wissenschaft und Produktion in der Marktwirtschaft möglichst zum Stillstand gebracht werden. Darum sind Marktwirtschaft und heutige Politik Gegner.
[1] Günter Keil, Der Todfeind der Regierung: Die Physik, EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie, 1. August 2017, https://www.eike-klima-energie.eu/2017/08/01/der-todfeind-der-regierung-die-physik
[2] Destatis, Statistisches Bundesamt, Bruttowertschöpfung, gefunden am 27.2.2020, https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Glossar/bruttowertschoepfung.html
[3] Friedrich Elchlepp jun., Die Natur produziert nicht, Einsichten über Werte, Arbeit und Geld mit der Arbeitswerttheorie, Verlag Graphische Werkstätten Zittau 2019, S. 446 ff, Statistisches Bundesamt, Statistischen Jahrbuches 2017
[4] Friedrich Schiller, Wallenstein-Trilogie, Die Piccolomini, 5.Akt, 1.Auftritt, Octavio
[5] Vgl. Schmolke/Deitermann, Industrielles Rechnungswesen GKR, Winklers Verlag Gebrüder Grimm Darmstadt 1988, S. 21
[6] Trading Economics, Deutschland-Bankbilanz für 5 Jahre, https://de.tradingeconomics.com/germany/banks-balance-sheet, 19.3.2020
[7] Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2017, Ziffer 12, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen
[8] Rudolf Hilferding, Das Finanzkapital, Verlag JHW Dietz Nachf. Berlin 1947, S. 18
[9] Friedrich Elchlepp jun., a.a.O. S. 389
[10] Deutsche Bundesbank, Monatsbericht April 2017, 69. Jahrgang Nr.4, S. 20
[11] Olivier Kessler, Das Coronavirus und die Blasenökonomie, Ludwig von Mises Institut Deutschland, 20. März 2020, https://www.misesde.org/2020/03/das-coronavirus-und-die-blasenoekonomie
[12] Friedrich Elchlepp jun., a.a.O. S. 461
[13] MarketWatch, Mitch Tuchman, 1.8.2015, Why 99% of trading is pointless, https://www.marketwatch.com/story/why-99-of-trading-is-pointless-john-bogle-2015-07-30?mod=mw_share_twitter, 7.12.2017
[14] Karl Marx, Zur Kritik der Politischen Ökonomie, Marx Engels, Werke Bd. 13, Dietz Verlag Berlin 1961, S. 9; http://www.mlwerke.de/me/me13/me13_007.htm, 12.1.2020
[15] Autorenkollektiv, Das Schwarzbuch des Kommunismus, Piper Verlag München 1998, S. 16
[16] Gerhard Lechner, Die letzte Chance des Zarenreiches, Wiener Zeitung vom 8.9.2011, https://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/geschichte/395501_Die-letzte-Chance-des-Zarenreiches.html, 12.1.2020
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